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Männijärve bog in Järvamaa. Visit EstoniaQuelle: Sven Zacek

Die magischen Moore Estlands

Moorlandschaften spielen in der estnischen Mythologie eine wichtige Rolle und werden als geheimnis- und friedvolle Orte betrachtet.

Die estnischen Moorlandschaften, die sich bis an den Horizont dehnen, schaffen im Zusammenspiel mit den sich jahreszeitlich wandelnden Farben der Bäume eine faszinierende, mystische und jedenfalls beeindruckende Szenerie, die anderswo auf der Welt selten zu finden ist. Die Hochmoore des Landes eignen sich außerdem sehr gut für Outdoor-Aktivitäten. Sie können in den Moorseen baden und die Landschaft sicher auf Bretterwegen durchwandern. Außerdem besteht ganzjährig die Möglichkeit, die Moore unter kundiger Führung querfeldein auf Schneeschuhen zu erkunden, die im Sommer in Estland einfach "Moorschuhe" heißen.

Moorlandschaften spielen in der estnischen Mythologie eine wichtige Rolle und werden als geheimnis- und friedvolle Orte betrachtet. Sie bedecken ein Fünftel des estnischen Festlandes. Die Hochmoore sind die ältesten; ihre Geschichte reicht bisweilen über 10.000 Jahre zurück. Die Flora und Fauna in diesen Regionen ist einzigartig, die Artenvielfalt immens. Ungefähr ein Viertel der estnischen Pflanzen wachsen nur in Mooren, darunter Arten, die aus der Eiszeit stammen.

Die Moore: uralte estnische Landschaften

Der Boden erhebt sich hier wie ein Blasen werfender Teig und das Moos verwandelt sich während des Zerfalls in Torf. Die meisten estnischen Hochmoore haben eine drei bis sechs Meter dicke Torfschicht. Die massivste Torfschicht wurde in der Nähe des höchsten Hügels Estlands, dem Suur Munamägi, gefunden, wo sie tatsächlich satte 17 Meter beträgt.

Die estnischen Moore haben über die Jahrhunderte eine enorme Menge an Torf angesammelt – rund 1.600 Tonnen sind es pro Einwohner. Ein beträchtlicher Teil dieses Torfes wird exportiert, während der Rest weitestgehend in der Energiebranche und der Kosmetikindustrie Verwendung findet.

Die beliebtesten Moore der Einheimischen in Nordestland sind die Hochmoore Lahemaa und Viru sowie Soomaa und Matsalu in Südestland. Der Matsalu-Nationalpark ist die wichtigste Zwischenstation und Futterstelle für Zugvögel auf ihrer Reise zwischen der Arktis und Westeuropa. Die Anhöhen des Karula-Nationalparks in Südestland entstanden durch unregelmäßiges Schmelzen des Kontinentaleises. Diese Anhöhen, von Wald, Feldern und Wiesen bedeckt, beherbergen rund 40 Seen.

Moore haben eine besondere Bedeutung als Schauplatz übernatürlicher Ereignisse in tradierten lokalen Erzählungen. Wenn Sie sich nach einer wirklich inspirierenden Erfahrung sehnen, beobachten Sie einmal den Sonnenaufgang über einem nebligen Hochmoor. Sie verstehen die mystischen Geschichten und Sagen, die man sich in Estland erzählt, dann besser.

Outdoor-Aktivitäten und Naturerlebnisse der besonderen Art

Die sicher lustigste Aktivität in einem Estnischen Hochmoor ist es, sich spezielle Schuhe anzuziehen – im Grunde sind es Schneeschuhe, die im Sommer in Estland einfach "Moorschuhe" genannt werden – und in die wackelige, nasse Landschaft hinauszustapfen. Man sollte das allerdings als Anfänger wirklich nur unter kundiger Führung tun!

Gewöhnlich kann man die estnischen Moore auf aus Holz gebauten Bretterwegen erkunden. Auf diese Weise wird allerdings die Route, die du nehmen musst, für dich entschieden. Aber die Esten sind bekanntlich Individualisten und wollen selbst entscheiden, wohin der Weg führt. Also ziehen sie Moorschuhe an und gehen querfeldein auf eine Moorschuh-Wanderung!

Baden in den Moorseen Estlands

In den Seen der Moorlandschaften kann man vortrefflich baden – vor allem natürlich im Sommer, als Abkühlung auf einer Wanderung. Haut und Kreislauf werden es einem in jedem Fall danken. Wer früh morgens in den Sonnenaufgang schwimmt, hat außerdem noch ein wirklich magisches Erlebnis.

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